Schröpfen
Schröpfen ist ein traditionelles Therapieverfahren. Es wird in der Alternativmedizin oft eingesetzt und zählt dort zu den ausleitenden Verfahren.
Beim Schröpfen am Rücken eines Patienten werden die Schröpfgläser direkt auf die Haut gesetzt, mit der Idee, durch den Unterdruck eine Ab- bzw. Ausleitung von Schadstoffen über die Haut zu erreichen. Der Unterdruck wird üblicherweise dadurch erreicht, dass die Luft im Schröpfkopf erhitzt und sofort auf die Rückenhaut des Patienten gesetzt wird. Das Erhitzen erfolgt durch einen in Äther getauchten Wattebausch, der angezündet wird.
Man unterscheidet das blutige Schröpfen und das trockene Schröpfen. Beim blutigen Schröpfen wird – ehe das Glas mit Unterdruck aufgesetzt wird – die Haut angeritzt. Damit zieht der Unterdruck das Blut verstärkt durch die Verletzungen heraus. Es handelt sich hierbei um eine Art des Aderlasses.
Demgegenüber steht das trockene Schröpfen bei dem das Schröpfglas auf unversehrte Hautstellen gesetzt wird.
Das Verfahren stammt in der beschriebenen Form aus dem klassischen Altertum (griechische und ägyptische Ärzte), es war in ähnlicher Form aber auch bei den alten Chinesen bekannt. Die theoretische Grundlage war ursprünglich die Humoralpathologie, die Erkrankungen auf ein Zuviel an schlechten Säften (humores) im Körperinneren zurückführte. Diese Säfte sollten von den Schröpfköpfen ausgesaugt werden. Es ist interessant, dass unabhängig von der europäischen Geschichte auch die Schamanen vieler Naturvölker ähnliche Krankheitstheorien entwickelt haben – sie praktizieren das "Aussaugen" böser Geister und Miasmen bis heute.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schr%C3%B6pfen
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