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Frank Behrendt

Wie traditionell ist TCM wirklich?

Die Bezeichnung "Traditionelle Chinesische Medizin" ist ein Begriff, der sich erst unter Mao Ze Dong etabliert hat. Es handelt sich hierbei um eine grobe Zusammenfassung von ausgewählten Diagnose- und Therapie-Methoden, die im chinesischen Großraum über viele Generationen hinweg als Familien-Geheimnis betrieben und weitergegeben wurden. Die moderne TCM ist ein Versuch, ein in sich schlüssiges medizinisches System zu erschaffen, dessen Erlernen schnell möglich sein sollte.

Während der Kulturrevolution wurden besonders Intellektuelle, darunter insbesondere Ärzte, Feng Shui-Meister, Astrologen, Schriftsteller und andere Gelehrte durch die "Roten Garden" verhaftet und häufig ermordet. Der entstandene Mangel an praktizierenden Ärzten ließ die medizinische Versorgung einbrechen. Um dieses Problem zu beseitigen, wurden alle bekannten Praktiken zusammengefasst, von allen religiösen oder mystischen Elementen befreit und als neue Chinesische Medizin, die heute bekannte "TCM", verbreitet.

Dieses System ist bei weitem nicht so tiefgründig und umfassend wie die ursprünglichen Lehr-Richtungen, aus denen es hervorging. Ganz im Sinne des Maoismus bewirkte es eine starke Vereinfachung und Vereinheitlichung, ähnlich wie sie in der chinesischen Schrift und Sprache erfolgte.

Jedoch wurden in diesem Zuge viele tiefgründige Zusammenhänge und daraus folgende Erkenntnisse verdrängt, bzw. bewusst ausgelöscht. Die alten Weisheiten der Generationen von Spezialisten und Meistern gerieten fast vollends in Vergessenheit, wodurch die optimale, umfassende Behandlung leider nur noch in seltenen Fällen gewährleistet ist. Der modernen TCM liegt heute oft eine ähnlich symptomatisch ausgerichtete Vorgehensweise zugrunde, wie der westlichen Schulmedizin. Es wird "bekämpft", statt zu "befrieden". Tiefgehende Zusammenhänge mit entfernt liegenden Organ-Bereichen werden oft nicht oder unzureichend erkannt.

Innerhalb der letzten Jahrzehnte hat sich dieser Begriff international durchgesetzt und bezeichnet zumeist die moderne, Maoismus-konforme Lehre und nur selten auch eine tatsächlich traditionelle Lehrrichtung. Damit ist das Missverständnis vollständig, dass die moderne TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) tatsächlich traditionell wäre und gleichzusetzen sei mit dem Jahrhunderte alten, über Generationen überlieferten Wissen, das der ursprünglichen Chinesischen Medizin zu Grunde liegt.

Tatsächlich konnten nur wenige Therapeuten alte Familien-Traditionen bewahren und dadurch den tiefgehenden Zugang zu den immensen Schätzen der ursprünglichen Chinesischen Medizin erhalten. Diese sind allerdings aufgrund der Wirren der Kulturrevolution nur in seltenen Fällen noch in China selbst zu finden. Die meisten flohen vor den Roten Garden ins angrenzende Ausland wie Hong Kong, Taiwan, Süd-Viêt Nam oder Südkorea, aber auch nach Europa und Nord-Amerika.

Allen Wirren der Zeit zum Trotz konnte das ursprüngliche Wissen tatsächlich in den Traditionen einer Großfamilie bis in die heutige Zeit bewahrt bleiben. In diesem Wissensvermächtnis sind nicht nur umfassende Kenntnisse der ursprünglichen Chinesischen Kaiser-Medizin oder des Feng Shui des "Alten Himmels" erhalten geblieben, sondern auch der erste MING TANG (Informationen hierzu finden Sie auch auf der Seite: www.Ming-Tang.de) und das mit ihm verbundene Wissen.
Die Wurzeln der einstigen Herrscherfamilie Wu gehen gradlinig auf den Begründer des Reiches Wu  zurück, Ji Tai Bo, später bekannt als Wu Tai Bo. Er ist der direkte Nachkomme in 12. Generation von Huang Di, dem legendären "Gelben Kaiser".

Huang Di (derzeit geschichtlich datiert auf 2698 bis 2598 v.Chr.) war erster Herrscher und direkter Ahnherr Chinas. Shen Nung selbst, der 2. Herrscher unter den "Drei Erhabenen" (San Huang) der Yin Shang-Ära übertrug ihm dieses Amt – noch vor der ersten Xia-Dynastie. Huang Di war es auch, von dem das älteste Buch der Chinesischen Medizin verfasst wurde: Das "Huang Di Nei Jing" ("Die Klassiker des Gelben Kaisers"). In diesem Werk findet man bereits 13 Medizin-Rezepturen der späteren Wu-Familie, deren innerliche Wirkungsweisen als Beispiele aufgeführt werden.

Der Begriff "Kaiser-Medizin" sorgt bei vielen Menschen in heutiger Zeit für Missverständnisse; gemeint sind nicht die Rezepturen der "Verbotenen Stadt". Es ist weitaus älter als das Wissen, welches in der kaiserlichen Bibliothek für die Kaiser dokumentiert wurde, und geht auf die Zeit des Ursprungs der chinesischen Zivilisation zurück. Es beinhaltet Wissen, das schon vor 2000 Jahren in China bekannt war als das "Wissen des Alten Himmels" und von dem seit nahezu 5000 Jahren sämtliche Herrscher-Dynastien profitierten.

Die "Chinesische Kaiser-Medizin" war keine Medizin ausschließlich für die Kaiser gewesen, sondern wurde ursprünglich von den Kaisern den Menschen, dem Volk, zur Verfügung gestellt; in einer Zeit, die geschichtlich bereits vor 2500 Jahren als das "Goldene Zeitalter" bezeichnet wurde – als die Herrscher noch wahrhaftig und weise waren und dem Willen des Himmels folgten. Sie sorgten für die Menschen und lehrten sie die wichtigen Dinge, wie zum Beispiel den wahren Sinn des Lebens.



 






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